Liturgie vom frühen Mittelalter zum Zeitalter der Konfessionalisierung: Studien zur Geschichte des Gottesdienstes

This document was uploaded by one of our users. The uploader already confirmed that they had the permission to publish it. If you are author/publisher or own the copyright of this documents, please report to us by using this DMCA report form.

Simply click on the Download Book button.

Yes, Book downloads on Ebookily are 100% Free.

Sometimes the book is free on Amazon As well, so go ahead and hit "Search on Amazon"

English summary: Religious rituals mirror human faith and the interpretation of life. In this collection of essays, Andreas Odenthal not only discusses Christian worship in medieval times and in the age of confessionalization, he also places it in the context of social processes and the history of piety. The first section of essays deals with the large variety of medieval liturgy ranging from Mass to the Easter drama, focusing on the Roman form of the liturgy, a part of the Carolingian reform program whose goal was an alliance between the Holy Roman Empire and the papacy. In the second section, the author deals with the Liturgy of the Hours in the Reformation churches.The debate at that time had an impact on the liturgy as well, since it raised the question of which medieval traditions should be preserved and which innovations were due to more recent theological developments. The author shows how the research on the history of the liturgy is relevant for understanding historical processes. German description: Religiose Rituale spiegeln den Glauben und die Lebensdeutung der Menschen wider. Deshalb untersucht Andreas Odenthal in den hier gesammelten Aufsatzen nicht nur den Gottesdienst im Mittelalter wie im Zeitalter der Konfessionalisierung, sondern bettet ihn auch in gesellschaftliche und frommigkeitsgeschichtliche Prozesse ein. Im ersten Abschnitt geht es um die bunte Vielfalt der Liturgie des Mittelalters von der Messe bis zu den Osterspielen. Im zweiten Abschnitt kommt die Stundenliturgie in den Kirchen der Reformation zur Sprache. Die Auseinandersetzungen damals hatten auch eine liturgische Seite, namlich in der Frage, welche mittelalterlichen Traditionen man beibehalten konnte, welche Innovationen den neuen theologischen Entwicklungen geschuldet waren. Der Autor zeigt in seinen Untersuchungen die Relevanz der Erforschung der Liturgiegeschichte fur das Verstehen historischer Prozesse auf.

Author(s): Andreas Odenthal
Series: Spatmittelalter, Humanismus, Reformation. Studies in the Late Middle Ages, Humanism and the Reformation, 61
Publisher: Mohr Siebeck
Year: 2011

Language: German
City: Tübingen

Cover
Titel
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
A. Einführung
I. Die rituelle Erfahrungstradition der Christenheit. Eine Einführung in die „Studien zur Geschichte des Gottesdienstes“
1. Einführung: Geschichte und ihre Interpretation
2. „Rituelle Erfahrung:“ Ein Verstehensmodell für das historisch Gewordene – Ein Versuch
3. Zur Liturgie des Mittelalters
4. Zur Liturgie im Zeitalter der Konfessionalisierung
5. Ausblick auf weitere Forschungsperspektiven
B. Liturgie im Mittelalter
II. „Ante conspectum diuinae maiestatis tuae reus assisto.” Liturgie- und frömmigkeitsgeschichtliche Untersuchungen zum „Rheinischen Messordo“ und dessen Beziehungen zur Fuldaer Sakramentartradition
1. Die Ausgangssituation: Der Ordo Missae der gregorianischen Sakramentare im Kontext der „Ordines Romani“
2. Zu Forschungsgeschichte und Forschungsstand der mittelalterlichen Messe: Von der „Missa Illyrica“ zum „Rheinischen Messordo“
3. Der Kontext der Veränderungen: Die „bonifatianischkarolingische Liturgiereform“
4. Der theologie- und frömmigkeitsgeschichtliche Hintergrund: Frühmittelalterliches Bußwesen, Gebetsverbrüderungen, die „Missa specialis“ und das „offerre pro“
4.1. Buße als Thema des frühen Mittelalters
4.2. Gebetsverbrüderungen: Vom „orare pro“ zum „offerre pro“
4.3. „pro vivis et defunctis.“ Eucharistiefeier als Stellvertretung
4.4. Beispiele liturgischen Betens im mittelalterlichen Messordo
5. Die Abtei Fulda als ein Umschlagplatz des neuen Ordo Missae
6. Der Rheinische Messordo als prägende Größe: Die Ordines Missae der Diözesanliturgien
7. Ergebnis
III. „…hoc sacrificium Deo acceptabile.“ Der Gottesdienst des Bischofs Meinwerk von Paderborn (1009–1036) nach dem Zeugnis seiner Vita
1. Einleitung und Fragestellung
2. Heilige Handlung: Das Verständnis der Messe seit dem frühen Mittelalter als Bußleistung und Opferhandeln in bestimmten Anliegen
3. Heiliger Mann: Die Rolle des Bischofs als Kultdiener mit reinen Händen
4. Heiliger Ort: Stationsliturgie als das typisch Römische mittelalterlichen Gottesdienstes einer Bischofsstadt
5. Zusammenfassung: Meinwerk als typischer bischöflicher Liturge des 11. Jahrhunderts
IV. Die Liturgie des Gründonnerstags, Karfreitags und Karsamstags im Halberstädter Dom. Textzeugnisse des ältesten Ordinarius (um 1300)
1. Zur liturgischen Tradition Halberstadts und ihrer Erforschung
2. Das „Breviarium divini officii“ (um 1300)
2.1. Zum Problem der Datierung
2.2. Edition des „Breviarium divini officii“
Breviarium divini officii die cene domini, parasceves et sabbati sancti pasche
[I. Die Feier des Gründonnerstags]
[II. Die Feier des Karfreitags]
[III. Die Feier des Karsamstags]
3. Kommentar
3.1. Die Liturgie des Gründonnerstags
3.2. Die Liturgie des Karfreitags
3.3. Die Liturgie des Karsamstags
4. Ergebnis
V. Vom Stephanusfest zum Palmsonntag. Die theologische Bedeutung der Gereonskirche für die mittelalterliche Kölner Stationsliturgie
1. Ausgangspunkt und Fragestellung
2. Das Stationskirchensystem als typisch römische Liturgie
3. Die Quellenlage: der Ordinarius aus St. Gereon, das Prozessionale und Zeremoniale des Domes
4. Die dritte Weihnachtsmesse im Dom und die Statio am Stephanustag in St. Gereon
5. St. Gereon als Collecta-Kirche am Palmsonntag
6. Weitere Stationstage der Osterzeit in St. Gereon
6.1. Ostermontag und Pfingstmontag
6.2. Der Bittmittwoch als Vigil von Christi Himmelfahrt
7. Stationen des Proprium de Sanctis
7.1. Die Feiern zu Ehren Johannes’ des Täufers
7.2. Die Stationen um das Märtyrergrab
8. Das Ergebnis und eine offene Frage
VI. „Surrexit dominus vere.“ Osterfeiern um das Heilige Grab als Ausdruck eines veränderten religiösen Empfindens im Mittelalter
1. Osterfeiern und Osterspiele – ein erster Zugang zum Phänomen
2. Ein Beispiel: Die Osterfeier des Bonner Cassiusstiftes
2.1 Die Depositio Crucis
2.2 Die Elevatio Crucis
2.3 Die Visitatio Sepulchri
3. Liturgietheologische Aspekte zum Phänomen der Osterfeiern
3.1 Die „Krise der sakramentalen Idee“
3.2 Von der Mysterienfeier zur Messallegorese – Liturgie als „Officium“
3.3 Die Bedeutung des Klerikers im Kontext einer komplexen Feierstruktur
3.4 Die Idee des „selbstwirksamen Ritus“ und mystische Erfahrung
3.5 Die „Verortung“ der Liturgie: Gottesdienst in Stationen
4. Ein Blitzlicht: Osterfeiern im Kontext lutherischer Reformation
5. Zusammenfassung
VII. Segnung und Auflegung der Asche „in capite ieiunii” im Kölner Augustinerinnenkloster St. Caecilien. Textzeugnisse eines Liber Ordinarius des 15. Jahrhunderts
1. Einleitung und Fragestellung
2. Die Libri Ordinarii als liturgische Quelle: Forschungsstand und Desiderate
3. Der Aschermittwoch im Spiegel liturgischer Quellen seit dem Frühmittelalter
4. Vom Stift zum Kloster. Zu den äußeren Bedingungen des Gottesdienstes an St. Caecilien
5. Der Gottesdienst der Augustinerinnen in St. Caecilien nach dem Zeugnis des Liber Ordinarius von 1488
6. Die Aschermittwochsfeier in St. Caecilien im Vergleich anderer liturgischer Quellen der Kölner Gegend – Befund und Deutungsversuch
7. Ergebnis
VIII. Pfarrlicher Gottesdienst vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit. Eine Problemskizze aus liturgiewissenschaftlicher Perspektive
1. Einleitung: Zur Methodik, Fragestellung und Stand der Forschung
2. Veränderungen des Gottesdienstes: Von der „bonifatianischkarolingischen“ Liturgiereform bis zum Zeitalter der Konfessionalisierung
3. Messfeier, Gläubigenkommunion und Predigt
4. Stundengebet und Prozessionswesen
4.1 Stundengebet
4.2 Prozessionen als Adaptation römischer und römischfränkischer Stationsliturgie
5. Kasualien
5.1 Taufe
5.2 Buße und Beichte
6. Zusammenfassung und Ausblick
C. Liturgie im Zeitalter der Konfessionalisierung
IX. „…totum psalterium in usu maneat.“ Martin Luther und das Stundengebet
1. Vorbemerkungen zu Fragestellung und Methodik
1.1. Die interesseleitende Fragestellung
1.2. Methodische Vergewisserung
2. Zur Forschungssituation
2.1. Das Stundengebet des Luthertums als Thema kirchen- wie liturgiegeschichtlicher Forschung
2.2. Gebet, Gottesdienst und Musik: Die Grundlagen lutherischen Denkens
3. Luther und das Stundengebet: Der biographische Kontext
3.1. Grundsätzliches zum Verständnis (spät-)mittelalterlicher Liturgie
3.2. Luthers eigene Erfahrungen mit dem Offizium im Kontext spätmittelalterlicher Liturgie
3.3. Das entscheidende Jahr: „Unser Herr Gott hatt mich mit gewald ab horis canonicis gerissen anno 1520“
3.4. Die Prospektive: Stundengebet als „Lernzeiten der Gemeinde“
4. Systematisierung: Stundengebet im Geiste Martin Luthers
X. „…matutinae, horae, vesperae, completorium maneant…“ Zur Umgestaltung der Offiziumsliturgie in den Kirchen des frühen Luthertums anhand ausgewählter liturgischer Quellen
1. Einleitung, Fragestellung und bisherige Forschungen
2. Textzeugnisse liturgischer Bücher für den Gebrauch der Pfarreien
3. Textzeugnisse liturgischer Bücher im Gebrauch der Stifte und Klöster
3.1. Stellungnahmen Martin Luthers zur Offiziumsliturgie der Stifte und Klöster
3.2. Die „Psalmodia Ecclesiastica“ des Klosters Berge bei Magdeburg (1573)
3.3. Das „Vesperale et Matutinale“ des Matthaeus Ludecus aus Havelberg (1589)
3.4. Die „Ordinatio Cultus Divini“ des gemischtkonfessionellen Halberstädter Domkapitels (1591)
3.5. Die liturgischen Bücher des Magdeburger Domkapitels von 1612 und 1613
3.6. Die Chorordnung des Brandenburger Domstiftes von 1645
4. Zusammenfassende Überlegungen
XI. Die alten Gewohnheiten und Bräuche fortsetzen. Zur reformationszeitlichen Liturgiereform des Havelberger Domstiftes unter Matthäus Lüdtke
1. Fragestellung und Forschungsstand
2. Das Domstift Havelberg vom späten Mittelalter bis zur Einführung der Reformation
3. Das Wirken des Stiftsdechanten Matthäus Lüdtke (1517–1606)
4. Die Stiftsstatuten von 1581
5. Programm und Aufbau des „Vesperale et Matutinale“ von 1589: Die Vorworte des David Chytraeus und des Ludecus
6. Das Vesperale im Kontext evangelischer Offizienbücher des 16. und 17. Jahrhunderts
7. Zwei Beispiele: Die Ostervesper und die „Marianischen Antiphonen“
8. Zur Geschichte der Liturgie des Domstiftes Havelberg bis zur Auflösung des Domstiftes 1819: Die Veränderungen des Jahres 1663 und die Instruktion des Kapitels von 1731
9. Ergebnis: Zur Beurteilung der Liturgiereform
XII. Gefeierte Ökumene. Zum nachreformatorischen Stundengebet des gemischt konfessionellen Domkapitels in Halberstadt
1. Die Fragestellung im ökumenischen Kontext
2. Zum Stundengebet in den Kirchen des Luthertums
3. Die Einführung der Reformation im Halberstädter Dom unter Bischof Heinrich Julius 1591
4. Die Reformierung des Stundengebetes in Halberstadt: Vom Brevier von 1515 zur Ordinatio von 1591
4.1 Das Breviarium „secundum usum insignis Ecclesiae Halberstadensis“ von 1515
4.2 Die „Ordinatio cultus divini“ von 1591
5. Zum weiteren Schicksal des Stundengebetes bis zum Breviarium von 1792
5.1 Das „Breviarium Ecclesiae Cathedralis Halberstadiensis” von 1792
6. Einzelne Aspekte der liturgischen Veränderungen des Offiziums
6.1 Das Kalendar
6.2 Psalmenverteilung und Gebetspensum
6.3 Liturgische Sprache und Beteiligung des Volkes
6.4 Die rituelle Gestalt des Stundengebetes
7. Ergebnis: Leistung und Grenzen des Halberstädter Modells des Stundengebetes
XIII. Die lutherische Umgestaltung der Offiziumsliturgie im Naumburger Dom. Zum „Psalterium Davidis“ von 1720 und dem „Officium Divinum“ des Antonius Sutorius von 1751
1. Das Naumburger Domstift und die Einführung der Reformation
2. Zur lutherischen Liturgiereform im Naumburger Domstift
3. Die beiden Liturgica des 18. Jahrhunderts: Aufbau und Inhalt des Psalterium Davidis von 1720 und des Officium divinum von 1751
3.1 Das Psalterium Davidis von 1720
3.2 Das Officium divinum von 1751
4. Detailuntersuchung: Zum Offizium des Gründonnerstages und am Fest Peter und Paul
4.1 Die Offiziumsliturgie am Gründonnerstag
4.2 Die Offiziumsliturgie am Fest Peter und Paul
5. Zur Veränderung und Kontinuität des Officium divinum Naumburgs durch die lutherische Praxis
6. Ergebnis und Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Register